Unsere Geschichte

Die Gründung der ältesten Loge in Südwestfalen

Ausgangs des 18. Jahrhunderts war Iserlohn mit seiner Industrie eine der bedeutendsten Städte Westfalens. Eine weltoffene Kaufmannschaft stand mit den wichtigen Handelsplätzen in aller Welt im regen Austausch und brachte von dort neue Ideen in die Heimat.

Am 14. März 1796 trafen sich 10 gleichgesinnte Männer aus Iserlohn und Umgebung - alle bereits Freimaurer in anderen Logen - um auch in Iserlohn eine Freimaurerloge zu gründen.

Ein Kapitalfonds von 600 Reichsthalern wurde gegründet und bei der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln” in Berlin das Konstitutionspatent beantragt. Erteilt wurde es am 7. Juni 1796.

Bei der Bedeutung unseres Logennamens bei der Gründung mit dem Zusatz „deutsch“ sollte Heimatverbundenheit zum Ausdruck gebracht werden, die aus dem stärker werdenden Nationalbewusstsein herrührte. Der Begriff „Redlichkeit“ bedeutete rechtschaffen, aufrichtig, ehrlich und verlässlich entsprechend dem eigenen Reden auch zu handeln.

Die ursprünglichen Räume im Gartenhaus des Hotels „Zur Post” wurden bald zu klein. 1815 erfolgte der Umzug in gemietete größere Räume im „Gesellschaftshaus” in der Laarstrasse.

Aus der Geschichte der Loge bis zum 2. Weltkrieg

1832 beschloss die Iserlohner Bruderschaft die Einrichtung einer Sonntags-Fortbildungsschule auf Kosten der Loge. Mit der Einrichtung und Leitung beauftragte sie ihren Bruder Wilhelm Bohne.

Das was der Grundstein des heutigen Berufskolloges des Märkischen Kreises in Iserlohn.

Auch die Wohltätigkeitskonzerte des Freimaurers Franz Liszt erfolgten 1843 mit Unterstützung der Iserlohner Freimaurer, die Liszt zu ihrem Ehrenmitglied ernannten. Das Original der Ehrenmitgliedschaftsurkunde liegt heute im Goethe-Schiller-Archiv in Weimar.

In den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts stieg die Zahl der Mitglieder schnell. Die Iserlohner Loge nahm deshalb das Angebot der Gesellschaft „Harmonie” gerne an, 1877 mit ihr in das am westlichen Stadtrand neu errichtete Gebäude umzuziehen.

Bis zur Zwangsauflösung 1935 durch die Nationalsozialisten dienten die Logenräume im Gebäude der „Harmonie” den Iserlohner Freimaurern als Heimstatt. Mit der Plünderung der Logenräume durch die SA verlor die Loge fast ihr ganzes Archiv und ihre umfangreiche und wertvolle Bibliothek.

Um den Kontakt in der Verbotszeit nicht zu verlieren, trafen sich die treuesten der Iserlohner Brüder weiter im sogenannten „Donnerstags-Kegelclub”, der dem Verbot nur dadurch entging, dass ihm einige angesehene und beherzte Iserlohner Bürger (Nichtfreimaurer) offiziell beitraten, wenn sie auch nie zu den „Kegelabenden” erschienen.

Die Entwicklung der Loge nach 1945

Nach der Kapitulation nahm die Loge „Zur Deutschen Redlichkeit” am 31.12.1945 im kleinen Kreis - noch ohne Genehmigung der Militär-Regierung - ihre Arbeit wieder auf. Die offizielle Genehmigung erfolgte durch den britischen Kreisresidenzoffizier - selbst Freimaurer - am 15. Juli 1947.

Die folgenden Zusammenkünfte fanden in verschiedenen Gaststätten und Hotels bzw. in angemieteten Räumen statt. Seit dem Kauf des Hauses im Bürgergarten 1 im Jahre 1968 verfügt die Loge über eigene Räumlichkeiten.